FOOD ACADEMY BIETET BERUFLICHE PERSPEKTIVEN NACH ALSTOM-AUS IN LUDWIGSLUST

Mai 2018 - 110 Mitarbeitende sind seit April durch den Weggang der Messewandler-Produktion von Alstom vom Standort Ludwigslust in eine Auffanggesellschaft gewechselt. Eine Kooperation der Food Academy, des SAZ Schwerin und der Transfergesellschaft Quotac bietet ehemaligen Werksmitarbeiterinnen eine Qualifizierung für den Einstieg in die Ernährungswirtschaft.

„Wir haben immer gearbeitet. Die meisten von uns waren 20-25 Jahre bei Alstom beschäftigt. Jetzt zu Hause zu sitzen und nichts tun, das wäre für uns das schlimmste“, sagt Kati Kiencke. Sie ist eine der ersten acht Teilnehmerinnen, die am 2. Mai die Vorqualifizierung für einen beruflichen Neustart in der Ernährungswirtschaft beim SAZ Schwerin starteten. „Es ist schön zu erfahren, dass sich jemand für unsere Zukunft interessiert und uns in der Ernährungswirtschaft die Chance auf eine berufliche Perspektive  geboten wird. Außerdem können wir  Einblicke in interessante Unternehmen vor Ort bekommen. Das will ich nutzen“, erklärt Kiencke weiter. Bei dem Qualifizierungsangebot werden den Teilnehmerinnen in einer neunwöchigen Theoriephase die grundlegenden Kenntnisse vermittelt, die sie für die Arbeit in der Ernährungsbranche benötigen. Im Anschluss daran können die Teilnehmerinnen im Rahmen eines dreimonatigen Praktikums ein Unternehmen  und die dortigen Arbeitsabläufe kennenlernen. Zur Wahl stehen sechs Mitglieder der Food Academy, die sich an dem Qualifizierungsprojekt beteiligen: SternMaid, Nestlé Schwerin, Sweet Tec, Toffee Tec, Ludwigsluster Fleisch- und Wurstspezialitäten und bmp productions. „Natürlich gibt es erste Präferenzen bei den Teilnehmerinnen, was ihren Praktikumsplatz betrifft. Wir wollen ihren Blick im Zuge von Werksbesichtigung öffnen. Los geht es am 9. Mai bei SternMaid in Wittenburg“, erklärt Kathrin Umblia, Projektmanagerin der Food Academy, bei der offiziellen Auftaktveranstaltung am 4. Mai. Bei der Vorstellung der einzelnen Unternehmen wird schnell deutlich, dass die Teilnehmerinnen für den passenden Arbeitsplatz auch weitere Strecken in Kauf nehmen würden. „Wir wollen nicht in die Arbeitslosigkeit fallen und sehen dieses Projekt als Schritt in die richtige Richtung“, sagt Kiencke. Unterstützt wird die Qualifizierung durch die Transfergesellschaft Quotac, die die ehemaligen Mitarbeitenden seit dem Alstom-Aus in Ludwigslust betreut. „Natürlich erfordert die Teilnahme an diesem Programm Mut zur Veränderung. Eine neue Branche, zukünftig neue Kollegen und ein anderes Arbeitsumfeld. Außerdem sind die Teilnehmerinnen bereits viele Jahre im Berufsleben. Trotzdem haben wir ein gutes Gefühl. Alle sind freiwillig hier und motiviert, schnell einen neuen Job zu finden“, erklärt Dipl. Psych. Daniel Wilhelmi, Projektleiter im Bereich Transfer Quotac. Nach der Praxisphase in den Unternehmen haben die Teilnehmerinnen die Möglichkeit, in einem der Unternehmen festangestellt zu werden. „Die ersten Tage waren spannend und wir hoffen, in den kommenden Monaten noch viel neues zu lernen“, sagt Kiencke.